Klima-Wind-Kanal Wien

Bild Großer Klima-Wind-Kanal

Teststreckenlänge                          100 m

Maximaler Temperaturbereich        -45°C bis +60°C

Maximale Windgeschwindigkeit       300 km/h

Relative Luftfeuchte bei > 10°C       10 bis 98%

 

Sonnensimulation

Für die Sonnensimulation des Seiten- und Dachbereichs von Fahrzeugen ist ein seitliches Sonnenfeld mit einem Einstrahlwinkel von 30° vorhanden. Die Anordnung des Sonnenfelds ist so dimensioniert, dass das Dach und eine Seitenfläche eines Fahrzeuges erfasst und ein homogener Leistungseintrag gewährleistet werden. Die Strahlungsintensität ist hierbei von 250 W/m² bis 1000 W/m² stufenlos einstellbar. Die Länge des Sonnenfelds beträgt 60 m.

Für die Bestrahlung der Frontpartien z.B. Führerstand oder Fahrerkabine ist im Anströmungsbereich der Messstrecke je ein weiteres Sonnenfeld vorgesehen, dass die Anströmung nicht stört und an die Fahrzeuggeometrien anpassbar ist, d.h. der Einstrahlwinkel ist von 0° bis 90° einstellbar. Natürlich ist auch hier die Strahlungsintensität von 250 W/m² bis 1000 W/m² variierbar.

 

Regen-, Schnee- und Eissimulation

Für die Simulation des ganzen Klimaspektrums ist neben Temperatur, Luftfeuchte und der Sonnenstrahlung auch die Schnee-, Regen- und Eissimulation für viele Untersuchungen von großer Bedeutung, wobei verschiedene Einrichtungen hierfür zur Verfügung stehen.

Ein Sprührigg kann so im Klima-Wind-Kanal eingebracht werden, dass über die gesamte anzuströmende Frontpartie eines Fahrzeuges eine gleichförmige Beregnung, Beschneiung bzw. Vereisung möglich ist. Mit den sehr feinen Schnee- und Eisdüsen können Tröpfchengrößen von < 20 µm erreicht werden. Dies ist insbesondere für Tests für die Luftfahrt wichtig, wo unterkühlte Wassertröpfchen simuliert werden müssen.

Für lokales Beschneien oder Vereisen sind entlang der Teststrecke Anschlüsse vorgesehen, an denen geeignete Einzeldüsen angebracht werden können. Das System kann bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h und Temperaturen von bis zu -20°C eingesetzt werden.

Im Deckenbereich ist weiters eine Beregnungsanlage für Regen- und Vereisungstests installiert, mit der eine Niederschlagsmenge von bis zu 80 l/(hm²) über die gesamte Messstrecke eingestellt werden kann. Zusätzlich ist die Messstrecke in Segmente à 15 m unterteilt, die jeweils zu- oder abgeschaltet werden können.

Für bestimmte Funktionstests z.B. an Hochspannungstrennschaltern oder Stromabnehmern ist es erforderlich, unterkühltes Wasser zu verwenden, um Klar-Eis zu erzeugen. Hierzu steht eine entsprechende Wasserkühlung mit Pumpanlage zur Verfügung.

 

Rollenprüfstand und Abgasanlage

Mit dem in der vorderen Teststrecke eingebauten Rollenprüfstand können Brems- und Traktionsversuche an einem Drehgestell eines Schienenfahrzeuges durchgeführt werden. Der Rollenprüfstand besteht aus zwei Rollenpaaren, wobei ein Rollenpaar angetrieben bzw. gebremst werden kann (Antriebsleistung max. 850 kW), das andere Rollenpaar ist eine freilaufende Achse, deren Achsabstand zum angetriebene Rollenpaar verstellbar ist.

Für die Abgase von Verbrennungsmotoren ist eine Abgasanlage mit jeweils zwei Abluftöffnungen im Dach- und Seitenwandbereich im vorderen Drittel der Teststrecke vorhanden. Der Massendurchsatz bei Nutzung einer Abluftöffnung im Dach- und Seitenwandbereich ist von 0,32 bis 3,2 kg/s bei 200°C einstellbar. Bei Nutzung nur einer Seitenwandabluftöffnung ist ein Massendurchsatz bis zu max. 0,2 kg/s bei 200°C möglich.

rta Logo